Sonntag, 17. Januar 2010
 

Im 16. und 17. Jahrhundert enden etwa 60.000 angebliche Unheilsbringer - Frauen, Männer und sogar Kinder - auf dem Scheiterhaufen. Naturkatastrophen, Kriege, Hungersnöte - mit dem Wirken angeblicher Hexen lassen sich oft unerklärliche Schicksalsschläge scheinbar erklären. Hexen und Zauberer werden als die Verkörperung des Bösen ausgemacht. Ihre Vernichtung verspricht das Ende des menschlichen Elends. Rothaarige Mädchen und weise Kräuterfrauen, die von Mönchen zu Hunderttausenden gefoltert und verbrannt werden. Nichts an diesem Klischee über die großen europäischen Hexenverfolgungen ist richtig. Die Jagd trifft Frauen, Männer und sogar Kinder, und der Höhepunkt der Verfolgungen liegt nicht im “finsteren” Mittelalter, sondern in der frühen Neuzeit. Damals bildeten sich die Ursprünge unserer modernen Gesellschaft heraus. Zu dieser Zeit ist der Alltag der Menschen entbehrungsreich.
Die Verfolgung der angeblich Bösen erreicht ihren Höhepunkt, als die weltliche Gerichtsbarkeit der Kirche die Hexenprozesse aus der Hand nimmt. Gestützt auf die Ergebnisse neuester Forschungen - darunter auch aus den Archiven der römischen Inquisition - und in Zusammenarbeit mit prominenten Historikern zeigt die Dokumentation das wahre Ausmaß der Verfolgung und fragt nach den komplexen Ursachen der Hexenjagd.

Dauer: 00:59:44 | Größe: 480 MB | Format: DivX | Hoster: Rapidshare

 
 

“Heldentod” erzählt die Geschichte des DDR-Grenzsoldaten Egon Schultz, die gleichzeitig die Geschichte einer Propagandalüge im Kalten Krieg ist. Bei der größten Massenflucht von Ost-Berlinern seit dem Mauerbau gelangen im Oktober 1964 57 Menschen durch einen Tunnel in den Westteil der Stadt. Als die letzten Flüchtlinge im Tunnel sind, entdeckt die DDR-Grenzpolizei die Aktion. Eine Schießerei beginnt. Dennoch schaffen es Flüchtlinge und Helfer, den Westen unverletzt zu erreichen. Aber ein Grenzsoldat ist tot: Der 21 Jahre alte Unteroffizier Egon Schultz. Die DDR erklärt ihn zum Volkshelden. Doch der junge Grenzsoldat wurde versehentlich vom eigenen Kameraden erschossen. Die DDR-Führung wusste dies von Anfang an. Für diese ZDF-Dokumentation äußern sich zum ersten Mal öffentlich Fluchthelfer, die damals in die Schießerei verwickelt waren. Egon Bahr und Regine Hildebrandt erinnern sich an die Zeit des Kalten Krieges, in der Berlin die Nahtstelle zweier Weltsysteme war. Die Flucht wurde von einem Kameramann festgehalten, der später große Spielfilme mit Werner Herzog drehte; sein Filmmaterial lagerte 36 Jahre vergessen in einer Privatwohnung und ist hier zum ersten Mal zu sehen. Auch das Obduktionsprotokoll und die Berichte der Mordkommission des MfS, die nun vollständig und ungeschwärzt vorliegen, belegen die historische Propagandalüge der DDR.

Dauer: 00:49:23 | Größe: 380 MB | Format: DivX | Hoster: Rapidshare



 

Vom 16. bis 18. September 1982, zwei Nächte und drei Tage lang, wüteten die Mörder von Sabra und Shatila. Am Ende hatten sie 1.000 bis 3.000 palästinensische Zivilisten ermordet, zumeist Frauen, Kinder und Alte. Die genaue Zahl der Opfer ist bis heute nicht bekannt. Die Täter stammten vor allem aus den Reihen der “Forces Libanaises”, einer mit Israel verbündeten christlichen Miliz. Für die Logistik des Massakers sorgte die israelische Armee, die von dem damaligen Verteidigungsminister und späteren Ministerpräsidenten Ariel Sharon befehligt wurde. 1982 erschütterte das Massaker in den libanesischen Palästinenserlagern die Weltöffentlichkeit, heute ist es (fast) vergessen. Dabei war es exemplarisch für all die Massaker, die folgten: zum Beispiel in Ruanda oder in den jugoslawischen Kriegen. Immer wieder tauchen die unbeantworteten Fragen auf: Was treibt Menschen zu derartigen Exzessen von Grausamkeit, und wie können die Täter damit weiterleben? “Massaker” ist inhaltlich wie ästhetisch eine psychopolitische Studie über sechs Täter, die sowohl auf Befehl wie auch aus eigenem Antrieb am Massaker von Sabra und Shatila teilgenommen haben. Der Film verknüpft die psychischen Dispositionen der Täter mit ihrem politischen Umfeld und nähert sich über ihre Erzählungen auch dem Phänomen der kollektiven Gewalt. “Massaker” insistiert auf Wahrhaftigkeit, nicht auf Anklage, Belehrung oder Kommentar. Die Entscheidung, ausschließlich die Täter zu Wort kommen zu lassen, mag angreifbar sein, ihre Erzählungen sind es nicht.

Dauer: 01:39:16 | Größe: 700 MB | Format: DivX | Auflösung: 704x384 | Hoster: Rapidshare

 
 

Am 8. Juni 1967 wurde das Spionageschiff in internationalen Gewässern 14 Meilen vor der Küste Israels angegriffen. Israelische Kampfflugzeuge (u.a. Mirage III) beschossen und bombardierten es, bis hin zur Verwendung von 1000-Pfund-Bomben und Napalm. Außerdem kam es zur Beschießung der Liberty und der im Wasser treibenden Überlebenden durch israelische Torpedoboote. Insgesamt wurden dabei 34 US-Navy-Angehörige getötet und 172 verletzt. Obwohl es in beiden Ländern mehrfache Untersuchungen gab, die den Vorgang als Verkettung unglücklicher Umstände darstellen, nähren die Zeugenaussagen, Umstände und Hintergründe des Angriffs bis heute Zweifel an diesen Darstellungen. Sicher ist, dass die USA wenige Tage vor dem Zwischenfall mitgeteilt hatten, sie hätten kein einziges Schiff in dieser Region des Mittelmeers stationiert (was zu diesem Zeitpunkt auch stimmte). Beide Seiten bestätigten Aussagen über acht israelische Anti-U-Boot-Flugzeuge, die einige Stunden zuvor die USS Liberty insgesamt zwölf mal überflogen, wonach diese auf den Karten der Luftüberwachung Israels mit einem grünen Magneten als neutrales Schiff markiert wurde. Diese Markierung wurde allerdings nach 6 Stunden wieder entfernt, da die USS Liberty vom israelischen Radar verschwunden war; man nahm an, dass sie aufs offene Meer hinausgefahren sei, um sich dort mit der 6. Flotte der USA zu treffen. Die überlebenden ehemaligen Besatzungsmitglieder der Liberty bestehen jedoch darauf, dass eine Verwechslung unmöglich gewesen sei; der Angriff auf das Schiff sei bewusst erfolgt, und es handele sich um ein Kriegsverbrechen. Laut einem Bericht der Financial Times vom 12. Januar 2004 erklärte ein ehemaliges Mitglied des US-Marine-Untersuchungsgerichts unter Eid, dass der damalige US-Präsident Lyndon B. Johnson und Verteidigungsminister Robert McNamara damals eine Geheimhaltung des Vorfalls angeordnet hätten. Am 2. Oktober 2007 veröffentlichte die angesehene Chicago Tribune einen Artikel des Pulitzer-Preisträgers John Crewdson, der auf vor kurzem freigegebenen Dokumenten des amerikanischen Außenministeriums sowie neuerlichen Zeugenbefragungen beruht. Die neuen Dokumente, insbesondere Zeugenaussagen zu Funksprüchen der israelischen Piloten, stützen die Aussagen der Überlebenden, dass es sich um einen gezielten Angriff handelte.

Dauer: 00:51:33 | Größe: 348MB | Format: DivX | Auflösung: 512 x 304 | Hoster: Rapidshare

Download